Bez.L. D - Runde 5 - HSK XVI : SFR II 2,5:5,5

2024-04-21 von Fritz Fegebank 

Beim Auswärtskampf gegen HSK XVI wartete eine „Überraschung“ auf uns: Auslosung? Terminierung? Zufall? Angesichts der Tatsache, dass der HSK sehr viele Mannschaften jährlich ins Rennen schickt, und der Erfahrungen vergangener Jahre, genossen wir diesmal das „Privileg“, mit unseren Gegnern allein (!) diesen Raum, das „Wohnzimmer“ des HSK, nutzen zu dürfen.
Der Mannschaftskampf lässt sich in zwei Phasen gliedern, die erste bis 22.15 Uhr, die zweite bis kurz vor Mitternacht. In der ersten Phase errangen wir drei Siege (→ 3 Punkte) und schienen mal wieder einem klaren Mannschaftssieg entgegenzusteuern. Das erste Highlight schuf bei seinem ersten Einsatz für die 2. Mannschaft Sohrab Alam: Mit den schwarzen Figuren spielte er mutig nach vorn, öffnete mit Lxf3 die gegnerische Königsstellung und ließ alle Figuren zum Angriff auf den Monarchen losmarschieren, der sich nach 23 Zügen ergab – eine zielstrebig und konsequent vorgetragene, prima Partie!! Genau eine Stunde später vollendete Tim Schröder sein Match. Auch er (mit Schwarz) startete mit munterem Springerpaar und offener f-Linie Aktivitäten am Königsflügel. Nachdem die Stellung vereinfacht worden war und sich zu beruhigen schien, bot sich ihm „wie ein Blitz aus heiterem Himmel“ eine Mattsetzung!? Nach gut drei Stunden erspielte Matthias Hermann den dritten Punkt: Er konfrontierte seine Gegnerin mit seiner Eigenbau-Variante des Königsgambits. Nach 1 ¾ Stunden waren noch keine 10 Züge gespielt worden. Nachdem beide die Rochade – in verschiedene Richtungen – gemacht hatten, besaß Hermann bereits die deutlich bessere Entwicklung, Stellung und einen Mehrbauern, was er dann in einen schnellen Sieg verwandelte. Es liefen noch fünf Partien, die alle auch noch in die Verlängerung, d. h. fünfte Stunde hinein liefen. Bei einem Blick auf die Bretter (um 22.30 Uhr) musste man feststellen, dass drei Schachfreunde mit einem Bauern weniger operierten – also es war noch nichts entschieden. Wir alle wurden bis zum letzten Zug gefordert, hatten Schwer(st)arbeit zu leisten. Julius Möller hatte nach Abwicklung im Zentrum einen Bauern gewonnen; einzelne ungenaue Züge verhalfen seinem Kontrahenten zum Gegenspiel, das mit zwei Bauern belohnt wurde, aber letztlich mussten beide mit einem Unentschieden zufrieden sein. Alexander Matthies hatte schon in der Eröffnung einen Bauern verloren, und sein Gegner war schon mit sämtlichen Schwerfiguren in der c-Linie aufmarschiert – eine Partie, die aus Schachfreunde-Sicht schon früh sowohl materiell als auch positionell nicht gut aussah (?). Matthies zeigte Kämpfer-Qualitäten: Peu à peu arbeitete er sich besonders aus der positionell schwierigen Lage heraus (: Abtausch der Schwerfiguren), und nachdem sein König die Mittellinie überschritten hatte und seinerseits auf Rückeroberung der Bauern ausging, hatte er doch noch verdient einen halben Punkt erkämpft. Jürgen Dietz traf auf einen Gegner, der ihm kaum Möglichkeiten bot, seine f4 – f5 Eröffnung erfolgreich durchzubringen. Seine Partie war eine lange, zähe Auseinandersetzung, und auch als Dietz ein Turm-Springer-Endspiel mit einem Mehrbauern auf dem Brett hatte, konnte sein Gegenüber auch das noch zu einer Punkteteilung verteidigen. Aber dieser halbe Punkt bescherte uns den Mannschaftssieg! Ein halber Punkt für seine kämpferische Leistung war Georg Zippert nicht vergönnt. In offener Stellung war sein Springerpaar dem gegnerischen Läuferpaar unterlegen, und er verlor erst einen, später einen zweiten Bauern, und so vermochte er ohne Gegenspiel die Partie nicht mehr zu retten. Auch in Fritz Fegebanks Match ging es um Bauern. Er konnte einen Verlust lange Zeit verhindern – sein Gegner lehnte zwei Remis-Angebote ab – und im Endspiel sogar noch einen gewinnen (!). Der Rest der Partie (Springer gegen Läufer, drei gegen zwei Bauern) wurde im Blitzschach ausgetragen, das Fegebank (nach 80 …? Zügen kurz vor 0.00 Uhr) zu seinen Gunsten entschied. Die Schachfreunde-„Oldies“ haben zumindest konditionell überzeugt! Die zweite Phase endete 2 ½ : 2 ½, also ausgeglichen; insofern wird das letztlich klare Ergebnis (5 ½ : 2 ½), um es im Fußball-Jargon zu formulieren, „dem Spielverlauf nicht ganz gerecht“!?
F. Fegebank

 
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